Julius Cäsar, Jeanne Dàrc, Napoleon, Da Vinci, Michelangelo, Beethoven, Alfred Nobel, Pythagoras und viele mehr...

...hatten etwas gemeinsam....

sie alle hatten Epilepsie

Wie man daran sehen kann, hatten auch bekannte Menschen Epilepsie - selbst Genies.


Auch wenn die meisten von uns vermutlich nicht zu den Genies gehören, vermuten manche Leute bei Menschen mit Epilepsie sogar ein überdurchschnittliches Denkvermögen und erhöhte Kreativität. Ich hätte nichts dagegen ...


Die aufgezählten Charakter bilden selbstverständlich nur einen kleinen Teil der, von Epilepsie betroffenen, Weltveränderer vergangener Zeiten.

Unsinniger und veralteter Irrglauben

Oben genannte Aufzählungen sind nicht allzu bekannt. Dabei könnte dieses Wissen ein gutes Stück zur Enttabuisierung der Epilepsie beitragen.

Das Schlimmste, was die Epilepsie betrifft, ist Unwissenheit und Sensationshäscherei. Sieht man in den Medien etwas von Epilepsie, kann man sicher sein das nur eine einzige Anfallsart gezeigt wird, nämlich die, die am spektakulärsten für die Außenstehenden aussieht.

Hört man von Laien über Epilepsie kann man meist davon ausgehen dass sie furchtbare Angst davor haben Zeuge eines Anfalls zu werden. Manche meiden Epilepsiekranke sogar oder halten sie für dumm.


Dabei findet man nicht nur in früheren Zeiten außergewöhnlich viele kluge Menschen mit Epilepsie, sondern auch heute gibt es erfolgreiche Akademiker, Schauspieler,  Politiker, Schriftsteller, Sportler und natürlich auch etwas unauffälligere Betroffene unter ihnen.


Schade, dass so wenige den Mut finden sich zu outen, denn das könnte mit den Vorurteilen endgültig aufräumen! 


 

"DIE" Epilepsie gibt es nicht!

Epilepsie hat so viele Gesichter, dass sogar viele Ärzte sich mit der Diagnose schwer tun.

Von den unauffälligen Absencen, die manchen Schulkindern den Ruf als "Träumerle" einbringen, über fokale Anfälle, wobei der Betroffene auch nur ein Zittern der Gliedmaßen haben kann, bis hin zu komplex fokalen Anfällen, wobei zusätzlich die Möglichkeit einer Bewusstseinseintrübung besteht, sind alle möglichen Facetten eines Anfalls möglich.

Der wohl mit Abstand bekannteste Anfall besteht in einem Grand mal. Genau wie bei den Absencen, wird hier das gesamte Gehirn erfasst, jedoch äußert sich der Anfall hier auch motorisch. Dieser Anfall verdankt seine Bekanntheit dem oft spektakulären Aussehen, mit Hinstürzen, Krampfen, Bewusstseinsverlust, eventuell Schaum vor dem Mund und teils auch einnässen. 


Der Grand Mal ist für die Gesellschaft der Inbegriff für einen epileptischen Anfall, was er seinem häufig spektakulären Aussehen verdankt.

Dabei ist er der Grand mal (großes Übel) nicht die häufigste Anfallsart, jedoch die am häufigst beschriebene, was für Patienten mit anderen Anfallsarten wenig hilfreich ist, da abweichende Erste Hilfe Maßnahmen oft erst garnicht beschrieben werden.


Von heiliger Krankheit bis zur Besessenheit. Epilepsie bekam schon viele mystische Erklärungen.

Einige Menschen bezahlten diesen Aberglauben sogar mit ihrem Leben.

Meine Meinung

Wünschenswert wäre eine vernünftige Aufklärung der Betroffenen, deren Familien und Freunde, sowie der Öffentlichkeit.


Die Angst, die mit dem Begriff Epilepsie einher geht, ist in den meisten Fällen völlig unbegründet und wird durch Unwissenheit und Vorurteile, mitunter auch durch die Betroffenen Selbst geschürt.

Wer mein erstes Buch gelesen hat weiß, dass es mir anfangs ähnlich erging. Ich wusste nichts über Epilepsie, verließ mich auf Aussagen von Betroffenen, teils nicht spezialisierten Ärzten und schränkte mein Leben in, verhältnismäßig, viel zu vielen Bereichen ein.


Irgendwann entdeckte ich den großen Trias Ratgeber "Epilepsie" und kaufte mir dieses Buch. Erst dann verstand ich was mit mir passiert. Seither greife ich immer wieder zu dem Buch und nenne es liebevoll meine "Epi-Bibel", denn es hat mir schon oft weiter geholfen und Rat gegeben.


Als ich durch mein erstes Buch zur Patientenbotschafterin wurde, lernte ich echte Koryphäen auf dem Gebiet der Epilepsie kennen, die mich aufklärten und viele Vorgaben meiner ersten Ärzte korrigierten. Durch die Epilepsie Events, auf denen ich mit erfahrenen und verschiedensten Epilepsie Ärzten zusammenkam, bekam ich immer tiefere Einblicke in die Komplexität dieser Krankheit. Zusätzlich durfte ich auch viele Erfahrungen von Patienten mitnehmen und es erschreckt mich immer wieder, wie oberflächlich und desinteressiert manche Menschen in ein soziales Korsett gezwängt werden, das, nach heutigen Erkenntnissen, so nicht mehr nötig wäre.

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